Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Krise hat die Veranstaltungsbranche massive Veränderungen erfahren. Im eigenen Interesse als Produzentin, Veranstalterin und Beraterin hat die dbpg deutsche Bühnenproduktionsgesellschaft über die letzten Monate regelmäßige ausgiebige Erhebungen zu Zukunftsaussichten von Events in einem „Post-Covid-Zeitalter“ durchgeführt.
Aufgrund des großen Interesses (insbesondere an der Zukunft von Streaming-Veranstaltungen) haben wir uns entschieden, einen sehr kurzen Abriss unserer Ergebnisse kostenfrei öffentlich zur Verfügung zu stellen:
Ausgehend von diesen Erhebungen sehen wir die Zukunft von Veranstaltungen in insbesondere „Hybrid-Events“. Darunter verstehen wir Events, die zum einen eine Dienstleistung als Live-Event mit Publikum bedienen und im selben Produktionsrahmen zeitgleich (oder geringfügig zeitversetzt) eine zusammenhängende digitale Dienstleistung anbieten.
Beispielsweise könnte dies bedeuten, dass ein Konzert regulär mit Publikum veranstaltet wird, aber dieses Konzert zusätzlich zeitgleich gestreamt wird.
Dabei stellte sich allerdings die Frage, ob nicht beide Formate miteinander konkurrieren würden: Eine Konkurrenz ist zwar denkbar, aber nach unserer Meinung — ausgehend von und gestützt durch unsere Erhebungen — nicht zu erwarten.
In diesen Erhebungen wurde konkret nach der Wahrscheinlichkeit und Art eines Veranstaltungsbesuches vor, während und zukünftig nach COVID-Beschränkungen gefragt.
Eine Gruppe von Zuschauer*innen von Streaming-Events gab an, an Streams als Ersatz teilzunehmen, solange ein Besuch von Live-Veranstaltungen nicht möglich ist oder solange sie sich bei Live-Veranstaltungen nicht sicher fühlen würden. Diese Gruppe ist zwar für den Streaming-Markt langfristig uninteressant, aber bleibt weiterhin dem Live-Event treu.
Eine für den Digitalmarkt interessantere Gruppe ist die Gruppe an Personen, die vor Covid nicht an einer Veranstaltung (live wie auch gestreamt) teilgenommen hätten, aber nun Vorliebe zum Streaming gefunden haben. Diese geben auch an, weiterhin am Streaming-Format festzuhalten, aber gelegentlich auch ein Live-Event besuchen zu wollen, sofern es ihnen zeitlich und räumlich möglich ist.
Diese Gruppe zeigt teilweise auch deswegen Interesse am Besuch von Live-Veranstaltungen, da durch die Auseinandersetzung mit Konzerten im geschützten Rahmen (häufig den eigenen vier Wänden) das Selbstbewusstsein im Umgang mit Kulturveranstaltungen aufgebaut und somit eine bedeutende Hemmschwelle zum Live-Veranstaltungsbesuch abgebaut wurde.
Allerdings bewerten viele auch die Vorteile des Streams höher als den Besuch eines Live-Events. Dies liegt insbesondere an dem verhältnismäßig hohem Geld- oder Zeitaufwand oder der Sorge einer „öffentlichen Blamage“, wenn man sich nicht so verhält, wie man erwartet, dass andere Veranstaltungsteilnehmer es von einem selbst erwarten würden. Besonders diese Gruppe wird langfristig auch dem Streaming-Format treu bleiben und am Markt von Live-Veranstaltungen nicht teilnehmen.
Zusammengefasst hat das Streaming sowohl einen eigenständigen Markt eröffnet, als auch einen Weg geschaffen, „Kulturveranstaltungsfremde“ zu live Veranstaltungen hinzuführen. Gleichzeitig sind die Einbußen im tatsächlichen Live-Event effektiv nicht vorhanden.
Unsere Ergebnisse gehen selbstverständlich noch weit über die hier sehr kurze Zusammenfassung hinaus. Sollten Sie selbst Hilfe in der Einordnung einer Veranstaltung benötigen, unterstützen wir Sie gerne mit unseren Beratungsleistungen.
Nehmen Sie gerne hierzu Kontakt mit uns auf!